Digitaler Produktpass (DPP): Transparenz und Nachhaltigkeit für Produkte

Die steigende Nachfrage nach Transparenz und Nachhaltigkeit in der Produktwirtschaft hat zur Konzeption des Digitalen Produktpasses (DPP) geführt. Er bietet eine umfassende digitale Identität für Produkte und ermöglicht den Zugang zu wichtigen Informationen über deren Herkunft, Herstellung und Umweltauswirkungen.

Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zum DPP: Was ist der DPP, welche Vorteile bringt er und wie wird er in der Praxis umgesetzt?

Was ist der Digitale Produktpass?

Der digitale Produktpass ist eine standardisierte Zusammenführung von Informationen zu Produktbestandteilen, Materialien, Chemikalien, Reparatur, Ersatzteilen sowie Entsorgung in einem gemeinsam nutzbaren Dokument. Dieser kann somit als digitaler Zwilling des physischen Produkts betrachtet werden.

Der DPP stellt diese Daten aus allen Phasen des Lebenszyklus - von der Entwicklung über die Nutzung bis zur Entsorgung - auf einfache Weise zur Verfügung und zielt darauf ab

  1. die Transparenz zu erhöhen
  2. die Kreislaufwirtschaft zu fördern
  3. Ressourceneffizienz zu verbessern
  4. Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zu unterstützen

Der Zugriff auf den digitalen Produktpass (DPP) erfolgt über einen eindeutigen Identifikator, wie z. B. einen QR-Code oder eine RFID-Kennung. Dieser befindet sich entweder auf dem Produkt selbst oder auf der Verpackung.

Der DPP muss regelmäßig aktualisiert werden. Dies kann entweder manuell umgesetzt, oder auf Basis von vordefinierten Datenstrukturen automatisiert werden. Die hinterlegten Daten werden in ein benutzerfreundliches Format umgewandelt, welches verschiedene Darstellungen beinhalten kann:

  • Visuelle Darstellungen: Diagramme, Schaubilder und Symbole  
  • Zusammenfassungen: Nachhaltigkeitsratings, Recyclinganleitungen  
  • QR-Codes oder digitale Markierungen: Verlinkung zum vollständigen DPP online

Die Vorgaben für den Digitalen Produktpass betreffen die 27 Länder der EU. 

Warum wird der Digitale Produktpass benötigt?

Die Einführung des Digitalen Produktpasses ist eine Antwort auf mehrere wichtige Anliegen in der heutigen wirtschaftlichen und umweltbezogenen Situation:

  1. Wachsende Anforderungen an die Nachhaltigkeit: Immer mehr Menschen erkennen die negativen Folgen ihres Konsums auf die Umwelt und suchen nach nachhaltigeren Alternativen. Außerdem fordern Verordnungen wie der Green Deal der EU und die ESPR (Ecodesign for Sustainable Products Regulation) Unternehmen zu mehr Transparenz und Umweltverantwortung auf.

  2. Fehlende Kreislaufwirtschaft: Aktuell arbeitet die Wirtschaft weitgehend linear, indem Ressourcen abgebaut, verwertet und ohne besonderen Fokus auf Wiederverwendung oder Recycling entsorgt werden. Der DPP ermöglicht mit der Verfolgung von Materialien und Komponenten über den gesamten Produktlebenszyklus das nachhaltige Arbeiten und trägt somit zur Etablierung einer Kreislaufwirtschaft bei.

  3. Undurchsichtige Lieferketten: Die Rückverfolgung von Produkten kann aufgrund komplexer und globalisierter Lieferketten eine Herausforderung sein. Durch die Einführung dieser Transparenz können Unternehmen Verantwortung übernehmen und ihre Prozesse im Sinne der Nachhaltigkeit optimieren.

  4. Notwendigkeit der Effizienz: Die mangelnde Digitalisierung der Produktinformationen erschwert die Kommunikation entlang der Lieferkette. Dies führt zu langwierigen Prozessen, hohem Verwaltungsaufwand und ineffizienten Abläufen.

  5. Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: Unternehmen werden mit einer wachsenden Zahl von Vorschriften in Bezug auf Produktinformationen, Umweltauswirkungen und Recycling konfrontiert.

Wer profitiert vom Digitalen Produktpass?

Der digitale Produktpass bietet zahlreiche Vorteile für verschiedene Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Produktion über den Handel bis hin zum Endverbraucher. Der konkrete Nutzen für die Akteure ist hierbei von der jeweiligen Branche abhängig.

 
Elektro-Branche:
Es wird die Materialrückverfolgung, die Reparatur, das Recycling sowie die Einhaltung von Vorschriften erleichtert.

 
Automobilindustrie:
DPPs optimieren die Demontage, verbessern die Ressourceneffizienz von Batterien und sorgen für Transparenz in der Lieferkette.

 
Bau-Branche:
Die Umweltauswirkungen von Materialien werden dokumentiert, ihre Demontage erleichtert und der Einsatz umweltfreundlicher Alternativen gefördert.

 
Textil- und Bekleidungsbranche:
Die Beschaffung, Materialien und Zertifizierungen können zurückverfolgt und die Authentizität von Kleidungsstücken sichergestellt werden.

 
Lebensmittel- und Getränkeindustrie:
Der digitale Produktpass optimiert die Lebensmittellogistik, fördert die verantwortungsvolle Beschaffung und Entsorgung von Verpackungen und liefert Herkunftsinformationen.

Herausforderungen und Risiken des Digitalen Produktpasses

Der Digitale Produktpass stellt Unternehmen vor verschiedene Herausforderungen. Besonders wichtig ist die Sicherstellung der Datenqualität, da ungenaue oder inkonsistente Informationen das Vertrauen in den DPP schwächen können. Darüber hinaus muss die Datenzugriffskontrolle gut durchdacht sein, um sensible Daten zu schützen und nur autorisierten Nutzern Zugriff zu gewähren.

Beim Datenschutz spielen Maßnahmen wie Verschlüsselung und Anonymisierung eine zentrale Rolle. Nur die notwendigsten Daten werden erfasst, um Risiken zu minimieren und sicherzustellen, dass der DPP den Datenschutzbestimmungen entspricht. Darüber hinaus wird die Datensicherheit durch Auditierbarkeit und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen weiter erhöht, während Schulungen menschliche Fehler reduzieren.

Weitere Herausforderungen sind die fehlende Standardisierung und Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen, was den Datenaustausch erschwert, sowie die hohen Kosten der Implementierung, die insbesondere für kleinere Unternehmen eine Hürde darstellen. Um den Erfolg des DPP zu gewährleisten, muss auch das Vertrauen der Verbraucher durch transparente Kommunikation und Aufklärung gestärkt werden.

Vorteile des Digitalen Produktpasses

Der DPP bietet eine Reihe von Vorteilen, die sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher und die Umwelt bedeutend sind:

1. Transparenz: Der DPP ermöglicht eine übersichtliche Darstellung von Produktinformationen, wie z.B. Herkunft, verwendete Materialien und Produktionsmethoden. Diese Transparenz stärkt das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher, da sie fundierte Kaufentscheidungen auf der Grundlage verifizierter Informationen treffen können.

2. Nachhaltigkeit: Durch den DPP wird es einfacher, Informationen über die Recyclingfähigkeit, Wiederverwendbarkeit und den CO2-Fußabdruck eines Produkts offen zu legen. Dies unterstützt die Bemühungen um eine umweltfreundlichere Wirtschaft und fördert die Kreislaufwirtschaft durch eine effizientere Ressourcennutzung.

3. Rückverfolgbarkeit: Der DPP verbessert die Rückverfolgbarkeit eines Produkts entlang der gesamten Lieferkette. Unternehmen können die Herkunft von Rohstoffen, Produktionsprozesse und sogar den Verbleib nach Gebrauch besser dokumentieren, was insbesondere bei Rückrufaktionen oder Qualitätskontrollen von Vorteil ist.

4. Effizienzsteigerung: Der DPP hilft Unternehmen, interne Prozesse zu optimieren, indem er Zugang zu umfassenden Daten entlang der Produktionskette bietet. Dadurch können Engpässe identifiziert und Ressourcen effizienter genutzt werden, was zu einer Senkung der Kosten und des Materialverbrauchs führt.

5. Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die Wert auf Transparenz und Nachhaltigkeit legen, können sich durch den Einsatz des DPPs vom Wettbewerb abheben. Dies stärkt nicht nur das Markenimage, sondern erfüllt auch die steigenden Erwartungen von Konsumenten und Regulierungsbehörden an ethisches Wirtschaften.

6. Compliance: Der DPP vereinfacht die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, indem er alle relevanten Daten strukturiert und zentral bereitstellt. Unternehmen können so leichter nachweisen, dass sie Umwelt- und Sicherheitsstandards einhalten und rechtliche Risiken minimieren.

PIM und der Digitale Produktpass

Ein Product Information Management (PIM)-System spielt eine zentrale Rolle bei der Erstellung und Verwaltung des Digitalen Produktpasses und fungiert dabei als Single Point of Truth. PIM-Systeme ermöglichen die Zentralisierung aller Produktinformationen an einem Ort, was eine verlässliche und konsistente Datenbasis für den DPP schafft. Diese zentrale Datenquelle sorgt dafür, dass alle relevanten Informationen leicht zugänglich sind und die Grundlage für den DPP bilden.

Durch die Standardisierung der Daten in einem PIM-System wird sichergestellt, dass die Produktinformationen konsistent und fehlerfrei über verschiedene Plattformen hinweg bereitgestellt werden. Dies ist entscheidend für die Erstellung eines vertrauenswürdigen DPP, da es Fehler minimiert und die Zuverlässigkeit der Informationen erhöht. Zudem fördern PIM-Systeme ein kollaboratives Umfeld, in dem verschiedene Abteilungen gemeinsam an der Aktualisierung und Pflege der Produktdaten arbeiten können, was den Datenaustausch für den DPP erheblich erleichtert.

Die Verwendung eines PIM-Systems für die Erstellung eines Digitalen Produktpasses (DPP) bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die den gesamten Prozess effizienter und genauer gestalten.

Vorteile eines PIM-Systems für den DPP:

  • Geringere Komplexität: Vorhandene Produktdaten können direkt genutzt werden, was Zeit und Aufwand spart

  • Verbesserte Genauigkeit: Konsistente und standardisierte Daten minimieren Fehler und gewährleisten verlässliche DPP-Informationen

  • Leichtere Aktualisierungen: Änderungen im PIM werden automatisch in den DPP übernommen, was den Pflegeaufwand reduziert

  • Rationalisierte Arbeitsabläufe: PIM-Workflows und Genehmigungen optimieren die Erstellung und Verwaltung des DPPs

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